Mundgeruch – Was tun?
Dein Mund ist das Eingangstor für Sinnlichkeit. Essen besteht nicht lediglich aus Nährstoffen die wir dringen für die Erhaltung unserer Gesundheit und Vitalität benötigen. Essen transportiert durch seine Aromen und oftmals individuelle Geschmackserlebnisse einzigartige Freudenfeste der Wahrnehmung. Zudem küssen wir unser Gegenüber mit und auf den Mund, die Zunge und der Speichel sind hierbei wahre Lustbringer.
Ebenso formulieren wir unsere Gedanken in Sprache, dies geschieht in der Mundhöhle – sie ist in diesem Fall sogar ein Bindeglied zwischen dem Gedachten und dem Gesprochenen. Also ist dein Mund der Vermittler zwischen deinem Außen und deinem Innern. Das sind doch schon einige wichtige Aufgaben die dein Mund erfüllt – solltest du nicht spätestens jetzt Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass du Herr deiner Mundgesundheit wirst und diese aktiv in deine Hand nimmst?
Was tun gegen Mundgeruch?
Jetzt wo ich mir über meinen Mundgeruch bewusst war und die Ursachen kannte, gab es an dieser Stelle eine mentale Weggabelung mit 3 Wegen damit weiter umzugehen.
Der eine Weg führte zum persönlichen Schamgefühl hin. Der Weg war aber zugleich ein Rückzug aus meinem bisherigen sozialen Umfeld, bei dem ich es liebte unter Menschen zu sein und ihre Geschichten und Persönlichkeiten kennenzulernen. Durch den sozialen Rückzug entging ich aber der direkten Konfrontation mit Anderen und belästigte niemanden mehr mit meinem Mief.
Der zweite Weg, mit dem Motto „Das wird schon irgendwie werden, einfach mal aussitzen und gut“. Jeder hat doch Mundgeruch, also ist das bei mir auch voll normal und muss akzeptiert werden. Das Problem geht von ganz alleine weg.
Recht hast du, das geht schon weg, aber davor hast du vielleicht noch tolle Entzündungen im Zahnhalteapparat und verlierst im ungünstigsten Fall wertvolle Zähne. Und zwischenzeitlich eitert es möglicherweise noch ordentlich und dir wird schon beim eigenen Mundgeruch selber speiübel.
Der letzte Weg, entfernte mich von meinem Schamgefühl, bestand zudem darin, jetzt erst recht nach vorne zu gehen und das Problem in den Griff zu bekommen. Hier wäre es der längere und beschwerlichste Weg, bei dem ich allerdings voll und ganz die Verantwortung für mich übernehmen würde.
Wer sonst anderes als ich selbst sollte für mich, erwachsenen und souveränen Menschen die Verantwortung der eigenen Mundhygiene übernehmen? Mein Zahnarzt? Der Bundesgesundheitsminister? Oder meine Mutter?
Zahnarzt kann bei Mundgeruch helfen
Den Besuch beim Zahnarzt kannte ich bereits aus zwei Gründen. Entweder hatte ich Routineuntersuchungen, bei der ich ständig mein Bonusheftchen vergas, oder ich hatte ein akutes Problem, das von ihm gelöst werden sollte.
Zudem hatte ich nicht den einen Zahnarzt, oder die eine Zahnärztin. Ich wechselte diese in den letzten Jahrzehnten mehrmals, entweder weil ich meinen Lebensmittelpunkt änderte und umzog, oder weil ich einfach keine Lust mehr auf die Art und Weise des Behandlers hatte.
In allen Fällen war er für mich auswechselbar und mir war eine gewachsene, intensive und vertrauensvolle Beziehung fremd. Aber wer anderes als ein Zahnarzt konnte mir bei der Beseitigung des Mundgeruchs helfen? Meine Mundgesundheit wurde zusehends schlechter und wenn etwas anfing zu sehr wehzutun, dann würde es schließlich der Zahnarzt schon wieder richten. Ist ja schließlich die Aufgabe des Arztes, dachte ich mir immer.
Was aber ist die Aufgabe des Patienten – lebenslang einer zu bleiben, oder die Möglichkeit zu nutzen diese Opferrolle zu durchbrechen und die Entwicklung selber in die Hand zu nehmen?
Ich wechselte in den letzten Jahren einige Zahnärzte, da sie mir nicht nett und freundlich genug waren. Vielleicht war das ja der Grund, dass sie es satt hatten mir etwas vorzuspielen und in ihrem Verhalten dieses nonverbal mitteilten? Da lag ich vor ihnen mit selbstgemachten, chronischen Ungleichgewicht der Mundflora, nicht entfernten Biofilm, Zahnstein und den Essensresten der letzten Tagen.
Was denkt sich so ein Zahnarzt, wenn er täglich solche Patienten im Stuhl liegen hat, die von ihm fordern er soll seinen Job machen, während der Patient seinen eigenen Job noch nicht einmal kennt? Die Auswahl eines Zahnarztes erfolgte nun aus einer anderen Motivation. Nicht mehr der Lochstopfer und Mundsanierer wurde gesucht, sondern ein kompetenter Partner und Lehrer, der mir genau hilft und zeigt wie ich das tägliche Einmaleins der perfekten Mundhygiene zu praktizieren habe.
Professionelle Zahnreinigung
Die professionelle Zahnreinigung ist eine Intensivreinigung bei der Spezialinstrumente zum Einsatz kommen. Sie wird vom Zahnarzt oder von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt, hierzu zählen Zahnmedizinische Prophylaxe Assistenten, Zahnmedizinische Fachassistenten oder Dentalhygieniker.
Die Hauptaufgabe einer professionellen Zahnreinigung besteht darin, versteckte, weiche, ebenso aber auch mineralisierte Zahnbeläge vollständig zu entfernen.
Solch eine umfassende, gründliche und kompetente Reinigung ist mir persönlich die Euros wert, da dies keine Ausgaben sind, sondern eine Investition in meine Zahngesundheit und mein Wohlbefinden. Zudem ist es die effektivste Waffe gegen Mundgeruch.
Dennoch bildet die PZR lediglich eine Ausgangssituation, die ich nun selber täglich zu erhalten habe.
Einweisung in die Interdentalhygiene – iTop Dental
Ich wollte die Prophylaxe lernen und es mir beibringen lassen. Hierzu fand ich einen Zahnarzt der genau eine solche Einweisung anbietet. Die theoretische Beratung mit einem anschließend praktischen Teil war unerwartet erhellend, ich wäre selbst nicht darauf gekommen, dass zum Beispiel zunächst jeder Zahnzwischenraum erstmal ausgemessen werden muss um genau festzustellen welche Größe und Tiefe er hat.
Hierzu hat die Prophylaxe Assistentin nach der PZR eine spezielle Interdentalbürste genommen, mit der sie die Tiefe meiner Zwischenräume ermittelt hat. Diese Tiefen sind in Farben definiert und jede Farbe hat eine andere Größe und Umfang. Auf einem speziellen Zettel mit allen Zwischenräumen wurden die Farben gekennzeichnet.
Dann zeigte man mir wie ich diese Bürste selbst richtig einsetze. Ich durfte das dann nachmachen und die Assistentin legte ihre Hand auf meine und zeigte genau wie ich das machen muss. Nach mehreren Malen fühlte ich genau, auf was es hier ankam – und eben diese Handkoordination & das Mundgefühl der richtigen Bürstengröße waren für meinen weiteren Erfolg ausschlaggebend.
Zudem verstand ich erst ab da, dass eine IDB (Interdentalbürste) nicht wie Zahnseide im gesamten Zahnzwischenraum hoch und runter gezogen, sondern lediglich in den Interdentalbereich am Zahnfleisch eingeführt wird. Einmal rein, einmal raus.
Tägliche Prophylaxe
Meine Aufgabe bestand nun darin, mir einen praktikablen Ablauf zu überlegen, bei der ich diesen neuen und unfassbar angenehmen Mundstatus so lange wie möglich aufrechterhalten wollte. Hierzu teilte ich meine Mundhöhle in 5 einzelne Bereiche auf:
• Zähne (Vorder- & Hinterseite)
• Zahnzwischenraum
• Zahnfleisch
• Zahnfleischfurche (Sulkus)
• Zunge
Nun überlegte ich mir für jeden Bereich eine Reinigungshandlung und die dafür benötigten Hilfsmittel:
Zähne
• Zahnbürste – elektrisch
• Zahnpasta
Zahnzwischenraum
• Interdentalbürsten – 2 Größen
• Zahnseide
Zahnfleisch
• Zahnbürste – manuell
• Zahnpasta
Zahnfleischfurche
• Zahnbürste – manuell
• Zahnpasta
Zunge
• Zungenreinger
• Mundspülung
Nachdem die Mundhöhlenbereiche und Hilfsmittel definiert waren brachte ich diese Handlungen in eine zeitliche Abfolge:
1) Zähne putzen mit elektrischer Zahnbürste & Zahnpasta
2) Zahnfleisch & Sulkus mit Handzahnbürste (ohne Zahnpasta)
3) Interdentalräume mit Interdentalbürsten / Zahnseide
4) Zungenreiniger
5) Mundspülung
Diese 5 Punkte übte ich die folgenden Tage hintereinander, mal konzentrierte ich mich mehr auf die Zähne, dann mehr auf das Zahnfleisch und dann die Interdentalräume. So wurde es in den nächsten Wochen deutlich einfacher und ging von Mal zu Mal schneller.
Einerseits da ich in jedem Einzelschritt besser und gründlicher wurde und zum anderen da einfach weniger Beläge zu entfernen waren. Und nicht nur die Beläge wurden Geschichte, ein anderer hartnäckiger Begleiter verschwand. Mein Mundgeruch! Ab diesem Punkt ging es in die nächste Entwicklungsphase – Ich war nun BEWUSST KOMPETENT (Phase 3).
So sieht mein Badezimmer heute aus:
Ernährung: Was hilft bei Mundgeruch?
Petersilie
Petersilie ist ein beliebtes Mittel gegen Mundgeruch. Ihr frischer Duft und ihr hoher Chlorophyllgehalt lassen vermuten, dass sie eine desodorierende Wirkung haben kann. Um Petersilie gegen Mundgeruch zu verwenden, kauen man nach jeder Mahlzeit auf frischen Blättern. Alternative sind Nahrungsergänzungsmittel mit Petersilie und Chlorophyl.
Ananassaft
In vielen Fällen ist Ananassaft das schnellste und wirksamste Mittel gegen Mundgeruch. Es gibt zwar keine wissenschaftlichen Beweise für diese Theorie, aber anekdotische Berichte deuten darauf hin, dass er wirkt. Trinke e nach der Mahlzeit ein Glas Bio-Ananassaft, oder kaue ein bis zwei Minuten lang auf einer Ananasscheibe. Nicht vergessen: den Mund nach dem Verzehr von Obst und Fruchtsaft auszuspülen.
Wasser
Mundtrockenheit kann oft zu Mundgeruch führen. Der Speichel spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Reinhaltung des Mundes. Ohne ausreichend Speichel gedeihen Bakterien. Im Schlaf trocknet der Mund natürlich aus, weshalb der Mundgeruch am Morgen in der Regel schlimmer ist.
Beuge der Mundtrockenheit vor, indem du deinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgst. Wenn du über den Tag verteilt Wasser trinkst, wird dadurch die Speichelproduktion angeregt. Ziel ist es, mindestens 2 Liter Wasser über den Tag verteilt zu trinken.
Joghurt
Joghurt enthält gesunde Bakterien namens Lactobacillus. Diese gesunden Bakterien können dabei helfen, schlechte Bakterien in verschiedenen Teilen des Körpers, wie z. B. im Darm, zu bekämpfen. Die im Joghurt enthaltenen Probiotika können zudem die Schwere des Mundgeruchs wirksam verringern.
Um mit Joghurt Mundgeruch zu bekämpfen, solltest du mindestens eine Portion fettfreien Joghurt pro Tag essen, oder entsprechende Nahrungsergänzungen zuführen.
Milch
Milch ist ein bekanntes Mittel gegen Mundgeruch. Trinke während oder nach einer Mahlzeit, die stark riechende Lebensmittel wie Knoblauch und Zwiebeln enthält, ein Glas fettarme Milch oder Vollmilch, um diese Methode anzuwenden.
Fenchel oder Anissamen
Seit der Antike werden Fenchel- und Anissamen verwendet, um den Atem zu erfrischen. In Teilen Indiens werden geröstete Fenchelsamen immer noch als „Mukhwas“ oder Mundwasser verwendet, um den Atem nach dem Essen zu reinigen. Sie schmecken süß und enthalten aromatische ätherische Öle, die dem Atem einen frischen Duft verleihen.
Orangen und Citrusfrüchte
Orangen sind nicht nur ein gesundes Lebensmittel, sondern fördern auch die Zahnhygiene. Viele Menschen haben Mundgeruch, weil sie nicht genug Speichel produzieren, um übel riechende Bakterien wegzuspülen. Vitamin C kann die Speichelproduktion steigen, was zur Beseitigung von Mundgeruch beitragen kann. Citrusfrüchte sind reich an diesem Vitamin.
Zink
Zinksalze, die in bestimmten Mundspülungen und Kaugummis enthalten sind, können Mundgeruch entgegenwirken. Zink verringert die Anzahl der schwefelhaltigen Verbindungen im Atem.
Probiere einen Zinkkaugummi oder Lutschtabletten aus, der für Menschen mit trockenem Mund entwickelt wurde. Auch findest du Zink-Nahrungsergänzungsmittel hier online.
Grüner Tee
Grüner Tee / Matcha ist ein wirksames Hausmittel gegen Mundgeruch. Grüner Tee hat desinfizierende und desodorierende Eigenschaften, die den Atem vorübergehend erfrischen können. Minze hat ähnliche Wirkungen, so dass eine Tasse grüner Minztee ein idealer Atemerfrischer sein kann.
Brühe vor dem Schlafengehen zwei Tassen Tee auf und stell ihn über Nacht in den Kühlschrank. Gieße den kühlen Tee in eine Wasserflasche und nimm ihn mit zur Arbeit. Nippe den ganzen Tag über langsam daran.
Äpfel
Rohe Äpfel haben eine starke Wirkung gegen Knoblauchatem. Bestimmte natürliche Verbindungen in Äpfeln neutralisieren die übel riechenden Verbindungen im Knoblauch. Dies ist besonders nützlich für Menschen, deren Knoblauchgeruch lange anhält, da die Verbindungen im Blutkreislauf neutralisiert werden und nicht nur der Mund desodoriert wird.
Hausmittel gegen Mundgeruch
Hausgemachtes Mundwasser mit Backpulver
Natron, auch bekannt als Natriumbikarbonat, kann Bakterien im Mund wirksam abtöten. Zahnpasten, die eine hohe Konzentrationen von Backpulver enthalten, können Mundgeruch wirksam reduzieren.
Zur Herstellung einer Backnatron-Mundspülung gebe 2 Teelöffel Backnatron in 1 Tasse warmes Wasser. Spülen die Mundspülung mindestens 30 Sekunden lang im Mund herum, bevor du sie ausspuckst.
Hausgemachte Mundspülung mit Essig
Essig enthält eine natürliche Säure, die Essigsäure. Bakterien gedeihen nicht gerne in saurem Milieu, daher kann eine Mundspülung mit Essig das Bakterienwachstum reduzieren.
Gebe 2 Esslöffel Apfelessig auf 1 Tasse Wasser. Gurgel mindestens 30 Sekunden lang, bevor du es ausspuckst.
Weitere Informationen findest du im Buch DU HAST MUNDGERUCH – SO WURDE ICH MEINEN MUNDGERUCH LOS
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